Wenn die Blätter fallen, gehört die Bühne der Esskastanie, auf Südtirolerisch „Keschtn“ genannt – besonders zur Törggelezeit
Bildergalerie: Edelkastanie
Einst als „Brot der Armen“ bekannt, erlebt die Edelkastanie (Castanea sativa) heute eine wahre Renaissance. Aus ihren Früchten entstehen süße Kastanienherzen, feines Mehl für Gebäck und sogar aromatischer Honig. Besonders verbreitet ist sie im Eisacktal und am Ritten. Dort kannst du auf dem „Keschtnweg“ und anderen Pfaden wandern, die im Herbst oft von den stacheligen Fruchthüllen, den „Keschtnigln“, übersät sind.
Die nussigen Früchte sind nicht nur lecker, sondern auch kleine Kraftpakete. Sie sind reich an Stärke, machen lange satt und stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe wie essenzieller Aminosäuren und B-Vitamine. Zudem gilt die Edelkastanie als basisches Lebensmittel, das helfen kann, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers auszugleichen.
Ihren großen Auftritt hat die Kastanie aber beim Törggelen. Frisch geröstet und duftend kommen die heißen „Keschtn“ als krönender Abschluss eines Törggele-Abends auf den Tisch. Traditionell werden sie in einer Schüssel serviert, abgedeckt mit einem feuchten Tuch, damit sie weich bleiben. Wer mag, bestreicht sie noch mit etwas Butter. Ein Tipp: Wenn die Ernte einmal nicht so üppig ausfällt, solltest du deine Portion „Keschtn“ bei der Reservierung am besten gleich mitbestellen.
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